Journalismus, London und Friends-to-Enemies-to-Lovers: Ich hab mich wirklich sehr darauf gefreut Fly & Forget zu lesen. Zwar muss ich sagen, dass mich das Buch jetzt nicht unfassbar umgehauen hat und auch kein Highlight wurde, ich es aber echt gern gelesen hab! Insbesondere die Stimmung, auf die ich mich eben auch schon sehr gefreut hatte, fand ich richtig toll!
Klappentext [Hugendubel.de]
Noah & Liv: Für ihn ist ihr gemeinsames Kapitel beendet. Doch sie ist fest entschlossen, ihre Geschichte neu zu schreiben.
Journalismus-Studentin Liv steht vor den Scherben ihrer Beziehung und kann dem Schicksal nicht genug danken, als sie im teuren London überraschend eine WG findet. Doch dann begegnet sie dem einzigen männlichen Mitbewohner und ihr Herz setzt einen Schlag aus: Noah ist kein Fremder, sondern ihr ehemaliger bester Freund. Der sie im Stich ließ, als sie ihn am dringendsten brauchte. Und den sie nach drei Jahren Funkstille kaum wiedererkennt. Aus ihrem Seelenverwandten ist ein unverschämt attraktiver Aufreißer geworden. Als Liv die Chance bekommt, sich für all den Schmerz an Noah zu rächen, zögert sie nicht: Sie schreibt einen Artikel für die Collegezeitung, wie man einen Herzensbrecher bekehrt - und Noah ist ihr Testobjekt. Allerdings hat sie diese Rechnung ohne ihre sorgfältig verdrängten Gefühle gemacht
Bei diesem Buch weiß ich nicht so recht wo ich anfangen soll. Gerade im Rückblick muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte doch nicht ganz so mitreißen konnte, wie ich es teilweise beim Lesen gedacht habe. Die Stimmung war toll, auch weil ich eben die Umsetzung gelungen fand, mich beim Lesen sehr wohlgefühlt habe und mit dem Buch wirklich eine gute Zeit hatte. Doch auf der anderen Seite konnte mich die eigentliche Geschichte in einzelnen Aspekten nicht so ganz begeistern.
Erst einmal angefangen bei den Charakteren; Während ich Liv eigentlich recht gern mochte, konnte ich Noah als Charakter einfach nicht so ganz fassen. Theoretisch hatte ich ihn echt gerne, doch er schien immer zwischen seinen zwei verschiedenen Charakteren hin und her zu wechseln, man der „alte“ Noah, mal der „neue“. Und ja, Charaktere können sich ja entwickeln und ich muss ehrlich sagen, dass ich diese Entwicklung bei Noah absolut gesehen hab, doch die wurde im letzten Teil des Buches gefühlt wieder revidiert. Dadurch ist mir Noah als Leserin irgendwie „abhanden“ gekommen, mein Bild war beim Lesen irgendwie gespalten und ich konnte ihn schlichtweg einfach nicht so recht fassen.
Die Geschichte an sich hat mir nicht schlecht gefallen, doch ist die eigentliche Storyline des Artikels meiner Meinung nach etwas in den Hintergrund der gesamten Geschichte geraten. Generell hätte ich mir mehr „Journalismus“ in dem gesamten Buch gewünscht, doch sowohl Livs Studium als dann eben auch der von ihr zu schreibende Artikel waren nicht mehr allzu relevant sobald die Annäherung zwischen ihr und Noah vorangegangen ist. Was ja dann auch irgendwie verständlich ist, nur stand dieser Teil der Geschichte für mich eben nicht ganz verhältnismäßig zum Rest.
Spoiler
Auch, weil der Artikel am Ende natürlich dann doch noch eine Rolle spielte und zum Ende hin Livs eigentliche Träume auch wieder aufgegriffen wurden, während ihr Hauptaugenmerk die ganze Zeit zuvor ausschließlich auf Noah lag.
Vieles konnte man meiner Meinung nach schon voraussehen, was zwar so jetzt kein Problem darstellt, doch war mir daran angelehnt die ganze „Auflösung“ im Endeffekt dann doch zu unspektakulär. Für mich fühlte es sich einfach so an als hätte das ganze gesamte Drama, inklusive der Entfremdung zwischen Noah und Liv und Noahs Veränderung verhindert werden können, indem die beiden ein einziges Mal miteinander geredet hätten. Dieser Aspekt ist in NA-Romanen generell keine Seltenheit, doch hier hat es mich eben dahingehend etwas gestört, dass auch alles was sowohl Noahs als auch Livs Eltern betraf, im Prinzip nie ein Problem dargestellt hatte. Alles löst sich am Ende durch mehr oder weniger eine Begegnung auf und es ist als wäre nie etwas gewesen. Dazu dann aber parallel eben wieder Noahs widersprüchlicher Charakter.
Die Umsetzung der Geschichte konnte mich im Vergleich zu der eigentlichen Story dann aber wie oben schon beschrieben doch abholen. Ich habe es oben auch schon erwähnt; die gesamte Stimmung des Buches fand ich einfach total angenehm. Unter anderem durch die wirklich tollen Nebencharaktere war die WG ein kleiner Highlight-Aspekt und absoluter Wohlfühlfaktor für mich.
Die Autorin schreibt wundervoll bildlich, dass ich mich beim Lesen sehr in das ganze Geschehen ‚hineingezogen‘ gefühlt habe. Zudem fand ich die Geschichte wirklich detailreich, was ein Buch natürlich gleich nochmal ‚wirklicher‘ macht.
Insgesamt für mich also ein wirklich süßes Buch für Zwischendurch, bei dem ich mich beim Lesen sehr wohlgefühlt habe, das mich aber von der Handlung her nicht so sehr mitreißen konnte.
Dennoch bin ich schon sehr gespannt auf Band zwei, ich freue mich sehr auf eine tolle Umsetzung, wundervolle Charaktere (hab Matilda und Anthony bereits in mein Herz geschlossen:)) und auf ein wunderschönes Lesegefühl, dass ich eben auch bei Teil 1 bereits hatte!
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