Zugegeben, ich hatte hohe Erwartungen an „Zusammen“. Geschürt wurden sie durch das zweite Buch von Ronja von Wurmb-Seibel, das mich vor fast zwei Jahren so inspiriert hat, dass ich schließlich das Thema meiner Bachelorarbeit danach auswählte.
„Zusammen“ ist nicht wie „Wie wir die Welt sehen“ ein medienanalytisches Buch, diesmal geht es viel mehr um etwas scheinbar viel Banaleres: den Menschen und seine zwischenmenschlichen Kontakte. Um den Menschen als soziales Wesen, das auf Gemeinschaft angewiesen ist. Das Buch handelt davon, über die eigenen Beziehungen nachzudenken und zu lernen, wie man echte Beziehungen aufbaut, wie man den im Buch ersehnten Zustand des „Zusammenseins“ erreicht. Meiner Meinung nach hat das sehr gut funktioniert.
Ronja von Wurmb-Seibel schafft es für mich wieder einmal, die Faktengebundenen Grenzen eines Sachbuches zu sprengen. Man wird förmlich in die nichtfiktionale Geschichte hineingezogen. Dem Menschsein auf der Spur. Gerade in der dunklen, oft einsamen Jahreszeit (Seasonal depression is calling) hat es das Buch geschafft, mir eine hoffnungsvolle Perspektive zu geben. Allein der lockere Schreibstil lässt einen durch die Seiten fliegen, die Kombination mit den hilfreichen Anregungen macht es wirklich zu einem super schönen Read!
Meine Begeisterung sieht man auch daran, wie schnell ich das Buch ausgelesen habe. Eigentlich bin ich eine Schnellleserin, aber bei Sachbüchern sieht das schon ganz anders aus. Dass ich „Zusammen“ in wenigen Wochen verschlungen habe, spricht für sich!
Ein Highlight - aus persönlicher Sicht - war die Erwähnung des Projektes ‚Munich Girls Walking and Talking‘. Denn was soll ich sagen, ich bin selbst ein Munich Girl! Und obwohl ich die Spaziergänge daher schon kannte, dachte ich beim Lesen noch einmal, was für eine tolle Idee das ist. Ronja von Wurmb-Seibel nennt dieses Projekt stellvertretend für viele andere Initiativen, die Menschen zusammenbringen. Für mich ist es auch eine Erinnerung daran, zu entdecken, was es in der eigenen Stadt sonst noch gibt und mich auch mal aus der Komfortzone zu trauen.
An „Wie wir die Welt sehen“ kommt „Zusammen“ für mich nicht ganz heran, aber das ist zum einen meiner beruflichen Neugier geschuldet und zum anderen muss man die beiden Bücher eigentlich gar nicht miteinander vergleichen. Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, dass „Zusammen“ das nächste Buch sein wird, das ich fleißig im Freundes- und Familienkreis verschenken werde. Und dass ich hoffe, dass noch viele weitere Bücher von Ronja von Wurmb-Seibel folgen werden!
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